Abgrenzung und Charakteristik des Gebietes.
Geographie.
- Das Gebiet genannt Böhmisches Kanada liegt im Süden der Tschechischen Republik, an der historischen Grenze zwischen Böhmen und Mähren und grenzt gleichzeitig an die Staatsgrenze zu Österreich.
- Den nordwestlichen Teil bildet das Bergland von Jindrichuv Hradec (Neuhaus), an welches sich im Süden das Becken von Trebon anschließt. Der Großteil der Region besteht jedoch aus dem hügeligen und stark bewaldeten Bergland von Nova Bystrice (Neubistritz), an das sich nach Norden hin das Massiv des Böhmisch-Mährischen Höhenzuges anschließt.
- Die höchste Erhebung im Böhmischen Kanada ist der Berg Vysoký kámen bei Kunžak (eine Schmalspurbahn v. 1897 umschlingt seinen Bergfuß) mit einer Höhe von 738 m ü.M. Zu den weiteren Landschaftsdominanten gehören Šibeník (732 m), Kunějovský vrch (725 m), Vysoký kámen (723 m), Studnice (722 m), Bukový vrch (721 m), Větrov (714 m) und Čihadlo bei Staré Město pod Landštejnem (Altstadt - 700 m).
- Die Berge sind überwiegend flach mit Felsbrocken und Steinanhäufungen auf den Gipfeln. In den Felsbrocken findet man häufig Felsbecken*)1, z.B. in der Umgebung der Burg Landstejn oder Suchdol bei Kunzak (Königseck). Auch Wackelsteine*)2 fehlen nicht, der bekannteste ist der Trkal bei Suchdol. Den östlichsten Teil bildet das Hügelland von Dacice (Datschitz), welches den Charakter einer langgezogenen Bodensenke hat. Bizarre Felsgebilde gibt es am Teich Zvůle oder Liščí vrch (dt. soviel wie Fuchsgipfel) in der Nähe von Terezín (Theresienstein) und Kunžak. Insel von Felsbrocken sind sogar im Ackerland zerstreut. Höhere Berge gibt es dann im Iglauer Bergland an der nordöstlichen Grenze dieses Gebietes.
- Die europäische Wasserscheide trennt Böhmisches Kanada direkt in der Mitte. Vom westlichen Teil fließt das Gewässer zum Nordsee und vom östlichen Teil ins Schwarzmeer. Zwei Flüsse mit zahlreichen Zuflüssen leiten das Wasser ab: Nežárka (über Moldau und Elbe zum Nordsee) und Mährisch Thaya (über Thaya, Morava und Donau ins Schwarzmeer).
- Von einzelnen Bächen werden zahlreiche Teiche gespeist, an denen insbesondere der westliche Teil der beschriebenen Region sehr reich ist. Zu den größten und wichtigsten Teichen gehören: Kačležský (176 ha), Krvavý (127 ha), Ratmírovský (78 ha), Hejtman bei Strmilov (Tremles - 68 ha), Penenský oder auch Dřevo (60 ha), und Komorník (56 ha). Die Teiche dienen vor allem zur Fischzucht (zu diesem Zweck sind sie auch errichtet worden), manchmal auch zur Bewässerung. Viele der Teiche haben aber auch eine große Bedeutung als Nestorte, Brut- und Sammelplätze für zahlreiche Wasservögel. Im Sommer verwandeln sich einige der Teiche in beliebte Badeziele (Komorník, Ratmírovský, Pěněnský oder Zvůle u. v. a.).
- Das Klima hier ist mit seinen niedrigeren Durchschnittstemperaturen und ausgiebigen Niederschlägen relativ rauh. Darum erhielt dieses Gebiet den Namen Böhmisches Kanada.
Bem:
*)1 Felsbecken (siehe Abb. links) sind schalenartige Vertiefungen, manche sogar über einen Meter im Durchmesser, etwa 30 cm Tief von derartig regelmäßiger Form, das manche Wissenschaftler sie als menschliches, zu Ritualen erstelltes Werk bezeichnet haben.
*)2 Wackelstein ist ein Felsbrocken oder Steinblock der an einer nur ganz kleinen Fläche so aufliegt, daß man manchmal mit einer sehr geringen Kraft mit ihm wackeln kann. Wackelsteine erstehen überwiegend in Wüstengebieten aufgrund der Winderosion, die am Boden am stärksten ist oder durch selektive Erosion. Der Wackelstein Trkal ist allerdings von seiner waagerechten Lage vom ehemaligen Grundbesitzer entwurzelt worden, weil dieser durch auf seinem Grundstück tretende Touristen gekränkt war.
Geschichte.
- Allgemeine schwierige Lebensbedingungen hatten zur Folge, daß die hiesige Landschaft erst relativ spät besiedelt wurde. Die Urmenschen hinterließen hier nur wenige Spuren (Straz nad Nezarkou, Slavonice).
- Eine zusammenhängende Geschichtsschreibung der Region beginnt erst im 12. Jahrhundert, als die Umgebung von Jindřichův Hradec in Besitz des Geschlechts Vítkovci (Die Witigouen), die mit schrittweiser Besiedlung begonnen haben, gelangt. Im 13. und 14. Jahrhundert entstehen die ersten Burgen, Städte und Marktflecken. Am Beginn des 13. Jahrhunderts kamen die ersten ständigen Ansiedler mit dem Ziele, das Gebiet landwirtschaftlich zu erschließen und gleichzeitig den Reichtum an Erzen (vor allem Silber) zu nützen. Von Südwesten drangen österreichische Stämme ein, die im Bereich Pomezí (Markl) Burg und Kirchen anlegten und fingen an deutsche Siedlungen zu errichten. Gleichzeitig schreitet die böhmische Kolonisierung von der Mährischen Thaya in westlicher Richtung fort, wodurch böhmische Siedlungen entstehen.
Jindřichův Hradec (Neuhaus) wird zu einem bedeutenden Zentrum und zur Machtstütze der Herren von der Rose. Weniger bedeutend sind Slavonice (Zlabings), Nová Bystřice (Neubistritz), Kardašova Řečice, Kunžak (Königseck) und Strmilov (Tremles).
- Manche Städte und Burgen wurden von Hussitenkriegen in Mitleidenschaft gezogen; das gilt besonders für Nová Bystřice (Neubistritz) und Landštejn. Der Großteil der Bevölkerung sympathisierte mit Kalixtinern, die befestigten Machtzentren blieben jedoch bedeutende Stützpunkte der katholischen Kirche.
- Das relativ ruhige 16. Jahrhundert führte zur Entwicklung der Wirtschaftstätigkeit des Adels (Teichanlegung, Haustierzucht) und zum Anwuchs des Reichtums der Städte. Gerade aus dieser Zeit stammen die prunkvollen und architektonisch kostbaren Stadtkerne von Jindřichův Hradec (Neuhaus) und Slavonice (Zlabings). Während der Zunftaufstände versuchte die kaiserliche Armee Jindrichuv Hradec vergeblich zweimal zu erobern. Erfolgreicher war sie dagegen im Falle von Landstejn, das bis zur Aufgabe der Zünftebesatzung ausgehungert wurde.
- Der sich daran anschließende Dreißigjährige Krieg bedeutete einen allgemeinen Verfall und eine Verarmung der Bevölkerung. Den Großteil des Gebiets haben Anhänger der katholischen Habsburger erhalten und alte böhmische Geschlechter sind oft von fremden Zuwanderern abgelöst worden. Ordensmitglieder der Paulaner in Klášter (Kloster) und Nová Bystřice (Neubistritz), sowie Jesuiten von Jindřichův Hradec (Neuhaus) sind zu eifrigen Verfechtern der Gegenreform geworden.
- Im 18. Jahrhundert meldete sich die Manufakturherstellung zu Wort, die sich ganz besonders auf Erzeugung von Textilien, Glas und Eisen richtete. Eine weitere Entwicklung der Industrieproduktion wurde allerdings durch Abwesenheit jeder bedeutenden Eisenbahnlinie gebremst. Eine, erst im Jahre 1887 inbetriebgenommene, Jindřichův Hradec (Neuhaus) mit Veselí nad Lužnicí (Wesseli an der Lainsitz) und Horní Cerekev verbindende Strecke hatte nur eine örtliche Bedeutung. Das galt noch mehr für beide überwiegend dem Holzguttransport dienende Schmalspurbahnen nach Nová Bystřice (Neubistritz) und Obrataň.
- Im 19. Jahrhundert wurde Jindřichův Hradec (Neuhaus) zu einem bedeutsamen Zentrum der Anhänger der tschechischen Wiedergeburt. An der Spitze dieser Bestrebungen stand das städtische Gymnasium und die Landfras-Druckerei. Auch nach der Entstehung der Tschechoslowakei im Jahre 1918 wurde die überwiegend landwirtschaftlich orientierte Region von einer größeren Industrieentwicklung gemieden.
- Während des 2. Weltkrieges und kurz danach wurde Böhmisches Kanada zum Schauplatz von Konflikten zwischen tschechischer, deutscher und jüdischer Bevölkerung. Die Mehrheit der deutschen Minderheit (in mehreren Ortschaften dieses Gebietes allerdings der deutschen Mehrheit) wurde nämlich zum Bewunderer der nazistischen Philosophie und nach dem Anschluß der Grenzgebiete (inkl. dem Großteil vom Böhmischen Kanada) zum Reich in September 1938 begann ein Exodus der Tschechen und Juden ins Inland. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die deutsche Bevölkerung ausgesiedelt und auf diese Weise verlassene Häuser und Wirtschaften sind von Tschechen erneut besiedelt worden.
- Während des kalten Krieges wurde ein Teil des Landes entlang der Grenze zu Österreich umzäunt und zahlreiche Dörfer ausgesiedelt, verlassen bzw. dem Erdboden gleichgemacht, wie z. B. die Ortschaften Rajcherov (Reichers), Mariz (Maires) usw. Zum Beispiel das Schloß in Maříž wurde bis auf ein kleines Stück des Mauerwerkes völlig auseinander genommen und als Baumaterialquelle ausgebeutet. Eine aufdringliche und verbrecherische Tätigkeit des „Grenzschutzes“ führte zum weiteren Abfluß der produktiven Bevölkerung und gleichzeitig zur Verdrängung jeder Touristik, so daß weitere Gebiete in Richtung Inland langsam entvölkert wurden. Zum Beispiel die zauberhafte Ortschaft Nový Svět (Neue Welt) hatte früher seine eigene Schule und heute hat sie nur noch drei Einwohner.
- Dank dessen konnte allerdings diese Region eine äußerst unberührte Natur und unbelastete Umwelt behalten, welche nach dem Fall des eisernen Vorhangs herrliche Voraussetzungen für die Entwicklung des Tourismus bietet.
Besonderheiten.
- Die Besucher werden nicht nur durch die romantischen Seen, die schönen Flußtäler und tiefen Wälder angelockt, sondern auch durch zahlreiche Kulturdenkmäler.
- Die romanische Kunst ist nur sehr spärlich vertreten - z.B. der Burgkern der Burg Landštejn, Reste der nahegelegenen Burg in Pomezí, sowie bestimmte bauliche Elemente in den Kirchen von Deštná, Kardašova Řečice und Strmilov (Tremles - die Friedhofskirche des Hl. Andreas).
- Eindrucksvoller dagegen hat sich die Gotik im Antlitz der Landschaft verewigt. Eine ganze Reihe von Häusern in Jindřichův Hradec (Neuhaus) und Slavonice (Zlabings) haben einen gotischen Kern, überwiegend gotisch sind auch die Burgen von Landštejn, Jindřichův Hradec (Neuhaus) und die Ruine von Vítkův Hrádek (Viteks Burg). Bei anderen Burgen wurde der mittelalterliche Charakter durch spätere Umbauten verdrängt (Straz nad Nezarkou - Platz, Nová Bystřice - Neubistritz und die Feste Budkov - Budkau). Von den Archäologen konnten bemerkenswerte Fundamentreste der Ansiedlung Pfaffenschlag, die bereits im 11. Jahrhundert existierte und 1423 bei Feldzügen der Hussiten vernichtet wurde, aufgedeckt und konserviert werden. Kostbare Denkmäler aus der Zeit der Gotik sind auch zahlreiche Kirchen, z.B. in Lipolec (Lipolz), Lidéřovice (Lidhersch), Kostelní Radouň (Kirchenradaun), Lodhéřov (Riegerschlag), Deštná, Slavonice (Zlabings), Český Rudolec (Böhmisch Rudoletz), Staré Město pod Landštejnem (Altstadt), Blažejov (Blauenschlag), Stráž nad Nežárkou (Platz), Mnich (Hl. Barbara), Nová Bystřice (Neubistritz) u.a. Außergewöhnlich wertvolle Baukomplexe sind die Klosteranlagen und Kirchen in Jindřichův Hradec (Neuhaus - das Minoritenkloster mit der Kirche der Hl. Katharina, die Propsteikirche Mariä Himmelfahrt, die Kirchen der Hl. Dreifaltigkeit und des Hl. Wenzels). Mit einem einzigartig erhalten gebliebenen Dokument einer Stadtbefestigung kann sich Nová Bystřice (Neubistritz) brüsten, eines der Tore und ein Teil der Stadtmauer blieben auch in Jindřichův Hradec (Neuhaus) erhalten. Gleich zwei Tore, ein Großteil der Stadtmauer mit Bastionen und Barbakane dokumentieren die Befestigung von Slavonice (Zlabings).
- Am meisten jedoch wurde das Antlitz der Städte in der beschriebenen Region von der Renaissance geprägt. Ganz besonders gilt dies für die unter Denkmalsschutz stehenden Stadtanlagen von Jindřichův Hradec (Neuhaus) und Slavonice (Zlabings), die überhaupt zu den Perlen der tschechischen Architektur zählen. Die ursprünglich gotische Burg von Jindřichův Hradec zeigt sich heute ebenfalls im Renaissancestil. Ein herrlicher, kleiner Renaissancesitz ist das Schloß Červená Lhota (Roth Lhota), eines der romantischsten und unter Denkmalspflege stehenden Objekte überhaupt. Einen herrlichen Beispiel der Renaissance bildet die unter UNESCO-Denkmalschutz stehende Stadt Telč, dessen einzigartiger Marktplatz mit Renaissancebauten und einem Renaissanceschloß eine Atmosphäre bietet, die sonst nirgendwo zu finden sei. Weitere Renaissancehäuser sind in Dačice (Datschitz), dessen Dominante ein Renaissanceturm an der Pfarrkirche bildet, zu finden. Aus dem selben Zeitalter kommen auch beide Schlösser in dieser Stadt.
- Der Barock bescherte nicht nur einigen Bürgerhäusern einen dekorativeren und reicheren Mantel, er stand auch Pate bei der Errichtung neuer Landschaftsdominanten, wie es Kirchen, Klöster und Schlösser sind. Die Stadt Telč (siehe auch Renaissance) wurde um reichlich geschmückte Giebelwände an Bürgerhäusern, eine Jesuitenkirche mit Seminar, Kirche der Hl. Anna und zahlreiche Statuen, Wasserbrunnen und Säule bereichert.
- Die Kunst des 19. Jahrhunderts ergänzt die Aufzählung der Denkmäler: das Schloß in Český Rudolec (Böhmisch Rudoletz), das Schloß Dobrohoř in Staré město pod Landštejnem (Altstadt), die Kirche in Strmilov, die Villa der Familie Landfras in Jindřichův Hradec u.a. Mehrere schöne Stilbauten der Volksarchitektur sind erhalten geblieben, insbesondere Gutshöfe mit im Barockstil verzierten Hoftoren. Diese finden wir z.B. in Hospříz (Köpferschlag), Jindřiš (Heinrichschlag), Lodhéřov (Riegerschlag), Dolní Radouň (Wenkerschlag), Mutyněves (Muttaschlag), Staré město pod Landštejnem (Altstadt), Pohoří, Lipolec (Lipolz), Dobrotín (Dobroten) usw.
Ganz besonders im östlichen Teil der beschriebenen Region war einst eine zahlreiche jüdische Kommune anzutreffen, an die bis heute Synagogen in Jindřichův Hradec (Neuhaus) und Telč, sowie Friedhöfe in Staré město pod Landštejnem (Altstadt), Markvarec, Dolní Bolíkov (Wölking), Olšany, Nová Bystřice (Neubistritz) und Kardašova Řečice erinnern.
Sehenswürdigkeiten.
- Die Wartburg Landštejn aus dem Beginn des 13. Jahrhundert. Die Geschichte dieses mittelalterlichen Bollwerkes ist bis heute voll von Unklarheiten und leeren Stellen. Die Umstände ihres Erbauungs an der damaligen böhmisch-österreichischen Grenze, wo offenbar jenseitig der österreichischen Genze und sogar in direkter Sicht eine andere Burg stand, sind unklar. Vermutlich auf persönliche Initiative von Premysl Otokar I. als militärischer Rückhalt gegründet. Ursprünglich romanisch, unter den Besitzern Krajířs von Krajek in die heutige romanisch-gothisch-renaissance Gestalt umgewandelt. Seit 1771 unbewohnt, als es nach einem Blitzeinschlag zum zweiten mal stark ausbrannte. Dann verwandelte es sich langsam in eine Ruine. Mit der Sanierung wurde erst 1972 begonnen.
- Grenzbefestigungen von den Jahren 1937 bis 1938. Ein rot markierter Naturlehrpfad führt von der Wartburg Landštejn nach Slavonice über blau, grün und rot markierte Wanderwege entlang der 1. Verteidigungslinie vom leichten Verteidigungssystems gegen Deutschland. Das System velief in zwei Linien. Die erste enthielt auf diesem Abschnitt 41 Stahlbetonobjekte Modell 36 und 312 des Modells 37. Die Modelle 36 enthielten 1 bis 3 Schießscharten für Frontalfeuer, Die Modelle 36 dann meißtens 2 Schießscharten für Seiten- und eine für Heckfeuer. Die zweite Linie wurde von Nazis im Krieg zerstört, nur in der Nähe von Hejlicek und Strmilov sind noch Trümmerreste geblieben. Die erste Linie blieb allerdings erhalten, da sie im Sudetenland für Hitler als ungefährlich betrachtet wurde. Das tschechoslowakiche Grenzland samt der 1. Verteidigungslinie wurde allerdings nach dem Münchner Diktat im Jahre 1938 von Hitlerdeutschland besetzt. In der Nähe der Gemeinde Klášter ist ein Museum mit damaliger Ausrüstung errichtet und im Sommer der Öffentlichkeit zugänglich.
- Die Stadt Slavonice in der südöstlichen Ecke des Gebietes. Die Stadt, im 12. Jahrhundert von slawischen Stämmen gegründet (hier auch der Name), erhielte 1277 das Stadtrecht und profitierte hauptsächlich im 15. und 16. Jahrhundert von seiner günstigen Lage direkt in der Mitte des lebhaften Handelsweges zwischen Prag und Wien, Handel und eigenem Gewerbe. Während des Dreißigjährigen Krieges war 1624 ein Drittel der Häuser bereits niedergebrannt und der Rest anschließend 1645 von Schweden ausgeplündert. Anfangs 20. Jahrhunderts wurde zum Zentrum der sudetendeutschen Bewegung und wurde 1938 mit den umliegenden Dörfern an das Großdeutsche Reich als Teil der Provinz Niederdonau angeschlossen. Die Stadt verlor erneut jede Bedeutung, als der eiserne Vorhang direkt neben der Häuser herabgelassen wurde. Erst nachdem 1989 der Bolschewismus auf dem Mühlplatz der Zivilisation landete und die Sanierung begonnen konnte, ist es langsam zu einer einmaligen städtischen Denkmalzone mit sehr gut renovierter Spätgotik-, sowie Renaissancebebauung geworden. Der Hauptplatz ist richtig von Bürgerhäusern mit Renaissancegiebeln und Maßhäusern mit Kellergewölben geschmückt. In einigen Häusern sind Innenwandmalereien aus der Renaissancezeit erhalten geblieben. Einen herrlichen Ausblick kann man aus dem der Öffentlichkeit zugänglichen, neu sanierten Kirchenturm aus dem 16. Jahrhundert direkt neben der Kirche Mariä Himmelfahrt genießen. Während der Sommersaison sind die Stadtkatakomben, sowie das städtische Museum, zugänglich.
- Die Stadt Nová Bystřice. Im Jahre 1188 erstmals als Vistritz erwähnt. Während der Hussitenkriege von Jan Žižka von Trocnov zerstört erhielte nach dem Neuaufbau den heutigen Namen. Im Jahre 1897 wurde hier die Schmalspurbahn nach Jindřichův Hradec errichtet. Interessant ist auch die Hl. Peter und Paul Kirche, manche Bürgerhäuser und das Schloß.
- Die Städte in der Umgebung des Gebietes Telč, Jindřichův Hradec, Studená und Dačice.
- Das Thal der erloschenen Dörfer. Die meißt von Deutschen besiedelte Dörfer Košťálkov, Rajchérov, Romava, Stará Huť und weitere sind in 50. Jahren langsam dem Boden gleich gemacht worden, da sie bereits hinter dem Stacheldraht zum „bösen Imperialismus“ gelegen haben. Heute ist es eine selten erhaltene unbesiedelte Wildnis.
- Weitere Sehenswürdigkeiten finden Sie auch hier.
Ortsnamenwörterbuch deutsch - tschechisch
Adamsfreiheit / Bergwerk | Hůrky |
Albern | Albeř |
Althart | Staré Hobzí / Hobza Stará |
Althütten | Stará Huť |
Altplatz | Plavsko |
Altstadt | Staré město pod Landštejnem |
Artholz | Artoleč |
Auern | Návary |
Bernharz | Pernárec |
Blauenschlag / Blanischlag | Blažejov |
Buchen | Buk |
Budkau | Budkov |
Böhmisch Rudoletz | Český Rudolec |
Böhmisch-Bernschlag | Nový Vojířov / Český Bernschlag / Peršlág |
Datschitz | Dačice |
Deutsch-Bernschlag | Podlesí / Posláček / Německý Bernschlag |
Deutsch-Moliken | Malíkov nad Nežárkou |
Diebling | Děbolín |
Dobroten | Dobrotin |
Drösowitz | Střížovice |
Filippsdorf | Filipov |
Gatterschlag | Kačlehy |
Gebharz | Skalka |
Gestütthof | Jemčina |
Gottschallings | Košťálkov |
Groß-Rammerschlag | Velký Ratmírov |
Gutenbrunn | Dobrá Voda |
Heinrichschlag | Jindřiš |
Heumoth | Sedlo |
Holleschitz | Holešice |
Hosterschlag | Člunek |
Hostes | Hostkovice |
Höfling | Dvoreček |
Jamnitz | Jemnice |
Jareschau | Jarošov nad Nežárkou |
Kain | Kuní |
Kaltenbrunn | Kaproun |
Kirchenradaun | Kostelní Radouň |
Kirchwiedern | Kostelní Vydří |
Klein-Rammerschlag | Malý Ratmirov |
Kloster | Klášter |
Kunas | Kunějov |
Königseck | Kunžak |
Köpferschlag | Hospříz |
Landstein | Landštejn |
Laskes | Vlastkovec |
Leinbaum | Klenová |
Leinsitz (Fluß) | Lužnice |
Lidhersch | Lidéřovice |
Lipnitz | Lipnice |
Lipolz | Lipolec |
Maires / Mayres | Maříž |
Markel | Pomezí |
Markwaretz / Markwarding | Markvarec |
Modes | Matějovec |
Motten | Matná (unschriftl. Mattnej) |
Muttaschlag | Mutyněves |
Mutten | Mutná |
Muttischen | Mutišov |
Mährische Thaya (Fluß) | Moravská Dyje |
Münichschlag | Mnich |
Neubistritz | Nová Bystřice |
Neudorf (bei Böhm. Rudoletz) | Nová Ves |
Neue Welt | Nový Svět |
Neuhaus | Jindřichův Hradec |
Neustift (bei Piesling) | Nové Sady (ehem. Novosady) |
Neustift (bei Schamers) | Lhota |
Nieder-Baumgarten | Dolní Pěna |
Niedermühl | Dolní Žďár |
Ober-Baumgarten | Horní Pěna |
Ober-Radisch | Horní Radíkov |
Ober-Schlagles | Horní Lhota |
Ottenschlag | Otín |
Petschen | Peč |
Piesling | Písečné / Pisečný |
Platz | Stráž nad Nežárkou |
Pönigenhof | Peníkov |
Radeinles | Radouňka |
Reichers | Rajchéřov |
Riedweis | Rodvínov |
Riegerschlag | Lodhéřov |
Romau | Romava |
Rosenau | Rožnov |
Roth Lhota | Červená Lhota |
Schamers | Číměř |
Schönborn (bei Neuhaus) | Nová Ves |
Sichelbach | Blato |
Sichelbach | Žižpachy |
Sitzgras | Cizkrajov |
Slawathen | Slavětín |
Stallek | Stálkov |
Stein-Moliken | Kamenný Malíkov |
Steinberg | Kamenný vrch |
Stoitzen | Stoječín |
Studein | Studená |
Temmerschlag / Temerschlag | Mosty |
Thaya (Fluß) | Dyje |
Theresienstein | Terezín |
Tilberschlag | Lomy |
Traschhof | Drahýška |
Tremles | Strmilov |
Unter-Radisch | Dolni Radikov |
Walterschlag | Valtínov |
Wenkerschlag | Dolní Radouň |
Wesseli an der Lainsitz | Veselí nad Lužnicí |
Wetzlers | Veclov |
Wiltschitz | Vlčice |
Wittingau | Vitíněves |
Wittingau | Třebon |
Wolfers | Volfířov |
Wölking | Dolní Bolikov |
Zilnolten | Senotín |
Zlabings | Slavonice |
Bei jedem Problem mit dieser Seite benachrichtigen Sie, bitte, pension@rudolec.cz. © Dipl.-Ing. Karel Muška, 12. März 2023. |
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